Baulandkonzept – Warum eigentlich? - Unser Fraktionsvorsitzender Michael Marx bezieht Stellung

Quelle: Stadt Hennef

Gestern wurde im Dorfausschuss die Beratung über das sogenannte Baulandkonzept vertagt.

Warum brauchen wir eigentlich ein solches Konzept? Wer braucht es? Und wofür?

Hennef ist eine Stadt, die mit derzeit ca. 49000 Einwohnern in einem guten Mix aus Wohnbebauung und Gewerbeflächen existiert.

Private Bauherren und Immobilieninvestoren haben kontinuierlich für mehr Wohnraum gesorgt. Sowohl mit freistehenden Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern, als auch mit Mehrfamilienhäusern.

Und ohne jede Vorgabe durch die Stadt haben sie auch geförderten Wohnraum für Einkommen schwache Einwohner geschaffen.

Hennef ist in den letzten Jahren nach und nach gewachsen und hat sich, wie wir finden, sehr gut entwickelt. Das ist der Grund, warum auch immer weiter Menschen nach Hennef ziehen wollen.

Dazu kommt natürlich ein nicht geringer Bedarf für die Unterbringung von Menschen, die als Migranten den Weg nach Hennef gefunden haben, die wir mit eigenem Wohnraum natürlich besser integrieren können, als in Turnhallen.

Alle suchen Wohnraum in Hennef! Hennef besteht aus fast 100 Dörfern, hat eine große Fläche, ist aber über und über mit Naturschutz-, Landschaftsschutz- und Wasserschutzgebieten bedeckt.

Und dennoch gibt es In Hennef auch weiterhin Flächen, die bebaut werden können und dürfen. Aber leider verfügt Hennef über keinerlei Reserven der nötigen Infrastruktur. Die Kitas, die Schulen, die OGS, sie sind alle voll!

Weiteren größeren Zuzug von Familien mit Kindern kann Hennef derzeit nicht verkraften. Alleine für den Bestand müssen und werden auch weitere 12 Kitagruppen gebaut werden. Wo das Personal dafür herkommen soll, bleibt fraglich.

Um das weitere Vorgehen in Bezug auf Wohnbebauung zu untersuchen und grundsätzlich zu regeln, sollte das Wohnbaukonzept der Stadt Hennef aktualisiert und fortgeschrieben werden. So war der Auftrag aus dem Planungsausschuss an die Verwaltung.

Und um das Ergebnis dieser Arbeit geht es jetzt. Die zuständige Amtsleiterin hat, wie gewohnt eine gute Arbeit geleistet und das Konzept sehr zügig aktualisiert. Grundlage der Aktualisierung war in erster Linie das Ergebnis einer Studie, die die Stadt hierzu in Auftrag gegeben hat. Und diese bezog sich leider ausschließlich auf die Frage, wie wir mehr geförderten Wohnraum schaffen könnten, wie schon der Name: „Handlungskonzept zur Stärkung des gemeinwohlorientierten Wohnungsbaus in der Stadt Hennef“ zeigt.

Und es überrascht nicht, wenn das Ergebnis der Studie auch ausschließlich dies beantwortet. Nach dem Motto: „Wer die Musik bezahlt, bestimmt was sie spielt!“, liegt der Fokus des Baulandkonzepts, und das kann jeder beim Lesen selbst erkennen, auf der Möglichkeit in Hennef Wohnraum, insbesondere im geförderten Wohnungsbau für bis zu 60.000 Menschen schaffen zu können,. Das hieße, es würde weiterer geförderter Wohnraum geschaffen, der weitere Einkommen schwache Menschen nach Hennef zieht, die sich einfach den immer teureren Wohnraum in Köln nicht leisten können. Und das ist nicht Ziel der FDP! Denn je mehr kommen, desto teurer wird es für die bereits in Hennef ansässigen Bürger. Irgendjemand muss die Infrastruktur dafür ja bezahlen. Da wären wir dann wieder bei Grundsteuererhöhungen!

Wir wollen, wenn überhaupt ein organisches Wachsen der Stadt, damit sie im Charme so bleibt, wie sie ist. Und dabei müssen Wohnraum, Gewerbe und Infrastruktur immer parallel betrachtet werden, damit es auch bezahlbar bleibt und funktioniert. Und natürlich müssen wir auhc geförderten Wohnraum schaffen. Aber eben auch und nicht nur!